Marry Me Huhn mit Pasta

An einem verregneten Mittwochabend stand ich vor meinem Kühlschrank und hatte weder Lust auf etwas Schweres noch auf etwas Langweiliges. Ich erinnerte mich an das berühmte Marry Me Chicken, das ich einmal für Freunde gemacht hatte, und dachte: Was, wenn daraus eine Suppe wird? Mit ein paar Handgriffen, einer Dose Brühe und einem Löffel Sahne entstand genau das, was ich brauchte. Seitdem koche ich diese Suppe immer dann, wenn ich Trost in einer Schüssel suche. Sie schmeckt nach Umarmung und riecht nach Zuhause.

Ich habe diese Suppe zum ersten Mal für meine Schwester gekocht, die gerade umgezogen war und noch keine richtige Küche hatte. Wir saßen auf dem Boden ihres Wohnzimmers, die Schüsseln auf dem Schoß, und sie meinte nur: Das ist besser als jedes Restaurant. Seitdem ist es unser kleines Ritual geworden. Jedes Mal, wenn einer von uns einen schlechten Tag hatte, gibt es diese Suppe.

Zutaten

• Hähnchenbrust: Ich brate sie kurz scharf an, damit sie Röstaromen bekommt, auch wenn sie später noch in der Brühe ziehen, das macht den Unterschied.
• Olivenöl: Ein gutes Olivenöl sorgt dafür, dass das Hähnchen nicht klebt und gibt der Basis einen runden Geschmack.
• Zwiebel, Karotten, Sellerie: Das klassische Suppengemüse, das alles zusammenhält und der Brühe Tiefe gibt.
• Knoblauch: Nicht zu früh dazu, sonst wird er bitter, aber genau richtig dosiert entfaltet er sein volles Aroma.
• Getrocknete Tomaten: Die in Öl eingelegten haben mehr Geschmack, ich tupfe sie nur kurz ab, das Öl darf ruhig mitkommen.
• Hühnerbrühe: Ich nehme immer natriumarme, dann kann ich selbst bestimmen, wie salzig es wird.
• Sahne und Parmesan: Zusammen machen sie die Suppe samtig und leicht käsig, ohne zu schwer zu sein.
• Ditalini-Nudeln: Diese kleinen Röhrchen sind perfekt für die Suppe, sie fangen die Brühe auf und machen jeden Löffel interessant.
• Oregano, Thymian, Chiliflocken: Die getrockneten Kräuter und die dezente Schärfe bringen Wärme und Tiefe.
• Lorbeerblatt: Nicht vergessen, es vor dem Servieren rauszufischen, es gibt der Brühe eine holzige, aromatische Note.
• Frisches Basilikum: Zum Schluss drüber, es bringt Frische und Farbe in die Schüssel.

Anleitung

Hähnchen anbraten:

Die Hähnchenbrüste mit Salz und Pfeffer würzen und in heißem Olivenöl von beiden Seiten goldbraun anbraten. Sie müssen noch nicht durch sein, nur Farbe bekommen, dann kommen sie raus.

Gemüse anschwitzen:

Zwiebel, Karotten und Sellerie in denselben Topf geben und weich dünsten, dann den Knoblauch dazu und kurz mitrösten, bis es duftet.

Tomaten und Gewürze einrühren:

Getrocknete Tomaten, Oregano, Thymian und Chiliflocken unterrühren, alles gut vermischen.

Brühe aufgießen:

Hühnerbrühe und Wasser angießen, Lorbeerblatt dazu, dann das Hähnchen zurück in den Topf legen.

Köcheln lassen:

Aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und 15 bis 20 Minuten sanft köcheln, bis das Hähnchen durch ist und das Gemüse weich.

Hähnchen zerkleinern:

Das Hähnchen herausnehmen, mit zwei Gabeln zerzupfen und zurück in die Suppe geben.

Nudeln kochen:

Ditalini einrühren und 8 bis 10 Minuten kochen, bis sie al dente sind, dabei gelegentlich umrühren.

Sahne und Käse einrühren:

Lorbeerblatt rausfischen, Sahne und Parmesan einrühren, bis alles schön cremig ist. Abschmecken und bei Bedarf nachwürzen.

Servieren:

In Schüsseln füllen und mit frischem Basilikum garnieren.

Merken

Einmal habe ich diese Suppe für eine kleine Dinnerparty gemacht, und alle wollten das Rezept. Einer meiner Gäste sagte, er habe noch nie eine Suppe gegessen, die so viel Persönlichkeit hat. Seitdem ist sie mein Geheimtipp, wenn ich Leute beeindrucken will, ohne stundenlang in der Küche zu stehen. Es ist das Gericht, das aus einem einfachen Abendessen ein Erlebnis macht.

Variationen und Anpassungen

Du kannst die Suppe ganz einfach anpassen, je nachdem, was du gerade da hast oder worauf du Lust hast. Ich gebe manchmal eine Handvoll frischen Spinat dazu, kurz bevor ich die Sahne einrühre, das bringt Farbe und Nährstoffe. Wenn es schnell gehen muss, verwende ich Hähnchen vom Grill aus dem Supermarkt, dann entfällt das Anbraten komplett. Für eine leichtere Version kannst du die Sahne durch Crème fraîche oder griechischen Joghurt ersetzen, das gibt eine frische Note. Auch andere kleine Nudeln wie Orzo oder Stelline funktionieren super.

Aufbewahrung und Reste

Die Suppe hält sich im Kühlschrank in einem luftdichten Behälter etwa drei Tage. Beim Aufwärmen saugen die Nudeln noch mehr Flüssigkeit auf, deshalb gebe ich immer etwas Brühe oder Wasser dazu, um die Konsistenz wiederherzustellen. Du kannst die Suppe auch einfrieren, allerdings würde ich dann die Nudeln weglassen und sie erst beim Aufwärmen frisch kochen, sonst werden sie matschig. Ich friere sie in Portionen ein, so habe ich immer etwas Selbstgemachtes zur Hand, wenn die Zeit knapp ist.

Serviervorschläge

Diese Suppe ist so reichhaltig, dass sie eigentlich keine Beilage braucht, aber ich liebe es trotzdem, knuspriges Baguette oder Sauerteigbrot dazu zu servieren. Manchmal reibe ich das Brot mit Knoblauch ein und röste es kurz im Ofen, dann wird es zur perfekten Begleitung zum Eintunken. Ein leichter grüner Salat mit Zitronendressing rundet das Ganze ab und bringt Frische auf den Teller. Dazu passt ein trockener Weißwein wie Pinot Grigio oder ein kühles Glas Wasser mit Zitrone.

Letzte Tipps für den perfekten Geschmack

Wenn du die Suppe noch aromatischer machen möchtest, gib kurz vor dem Servieren einen Spritzer Zitronensaft dazu, das hebt alle Aromen an und gibt eine angenehme Frische. Ich streue auch gern noch etwas extra Parmesan direkt in die Schüssel, weil ich Käse liebe und man davon nie genug haben kann. Falls du es schärfer magst, gib ruhig mehr Chiliflocken dazu oder ein paar frische gehackte Peperoncini.

• Probiere die Suppe vor dem Servieren immer ab, manchmal braucht sie noch eine Prise Salz oder einen Hauch Pfeffer.
• Frische Kräuter wie Basilikum oder Petersilie machen optisch und geschmacklich einen riesigen Unterschied.
• Wenn die Suppe zu dickflüssig wird, einfach mehr Brühe nachgießen und nochmal kurz aufkochen lassen.

Merken

Diese Suppe ist mehr als nur ein Rezept für mich, sie ist ein kleines Stück Geborgenheit in einer Schüssel. Ich hoffe, sie bringt dir genauso viel Freude wie mir, jedes Mal aufs Neue.

Häufige Fragen zum Rezept

→ Welche Pasta passt am besten dazu?

Ditalini-Pasta wird traditionell verwendet, da sie gut die cremige Brühe aufnimmt, alternativ eignen sich kleine Nudeln wie Orzo.

→ Kann ich getrocknete Kräuter durch frische ersetzen?

Frische Kräuter wie Thymian und Oregano geben eine intensivere Frische, sollten aber vorsichtig dosiert werden, um das Gleichgewicht zu bewahren.

→ Wie mache ich die Brühe besonders cremig?

Die Zugabe von Sahne und frisch geriebenem Parmesan sorgt für eine cremige und reichhaltige Konsistenz.

→ Kann man das Gericht vorbereiten und später aufwärmen?

Ja, die Suppe lässt sich gut vorbereiten und schmeckt aufgewärmt oft noch intensiver, jedoch sollte die Pasta eventuell getrennt gekocht und später hinzugefügt werden.

→ Welche alternativen Zutaten passen gut dazu?

Spinat kann für mehr Frische ergänzt werden, oder man verwendet vorgekochtes Huhn für eine schnellere Zubereitung.

→ Wie verleiht man der Suppe eine frische Note?

Ein Spritzer Zitronensaft oder frisches Basilikum kurz vor dem Servieren hebt die Aromen hervor und sorgt für Frische.